Nachlese 2009

November

Äußere Dunkelheit und Kälte weiten sich aus. Innere Helligkeit gewinnt an Bedeutung.

Besucher

Meister Chung und seine Frau verbringen ein paar Tage mit uns. Lange Gespräche und gemeinsames Kochen und Essen, ausgiebige Medizinbetrachtungen und praktische Anwendung der Moxibustion im Wohnzimmer - noch nach Wochen erinnert der leichte Beifußgeruch in allen Stoffen der Wohnung an entferntes, altes Wissen, das langsam von Mal zu Mal vertrauter wird.

Unsere Meditationszeit an den Mittwochabenden wird im Winter wichtiger. Kleine Sangha im warmen Dojo. Stille, Winterruhe. Meister Chung übernimmt während seines Besuches die Lesung aus dem Tao Te King. Kapitel 16: „Gelange zu äußerster Leere. Bewahre höchste Gelassenheit...“  Zum ersten Mal hören wir Laotses Text in seiner Muttersprache, nie war unsere Hingabe und unser Lauschen mit allen Sinnen so intensiv.  Chung interpretiert und spricht über die Ausführung des Qigong aus dem Zustand dieser Leere und Gelassenheit. Am nächsten Morgen erhellt Sonnenschein den Übungraum. Die praktische Umsetzung unter des Meisters Anleitung erfolgt:   Meridianmassage, Akupressur, den Couli klopfen, entschlacken, die Sechs Heilenden laute singen, dabei die Organe vibrieren lassen. Dazwischen, verschmitzt und charmant erzählt, Anekdoten, Erfahrungen, Traditionen aus China. Zum Seitenanfang

Dezember

Besucher

Weihnachten greifbar und das Jahresende. Letzter Kurs- und Meditationstag vor der geballten Menge herannahender Feier-, Besuchs- und Urlaubstage. Übungsraum und Dojo sind mit sechs Personen vollkommen ausgefüllt, unsere Kinder sind dabei. Wenn auch die ganz Großen beim „Nach oben strecken und den Körper hinterher ziehen“ mangels Raumhöhe ein wenig die Knie beugen müssen, herrscht dennoch gesammelte Aufmerksamkeit und helle Freude an der Welle der gleichlaufenden Bewegungen.

Im Dojo. Das Sitzen zur Wand ist nicht für alle Ungeübten einfach und ganz frei von Schmerzen. Die Texte aus dem Tao Te King sind gut zu verfolgen, Niederwerfungen, Rezitationen, Zufluchtnahme gewähren Einblicke in unsere Form der Meditation. Die Präsenz der Teilnehmer, die hohe Konzentration aller, die an diesem Tag das stille Sitzen, die halbe Stunde innerer Betrachtung begleitet, ist beglückend. Es ist „Sangha“.

Bald sind wir alle um den großen runden Tisch im chinesischen Restaurant versammelt. Platten voller verschiedener Gerichte, eine kleine Vase mit knospenden Pfirsichzweigen, Päckchen, goldene Schokoladenmünzen. Was für ein wunderbarer Tag!

So endet das erste Kursjahr. Zum Seitenanfang